Zehntklässler auf Studienfahrt in der Bundeshauptstadt

Wir sind Berliner

Landau. Die Woche nach den Herbstferien verbrachten die Abschlussklassen der Viktor-Karell-Realschule mit ihren Begleitlehrkräften Daniela Binder, Jürgen Brunner, Johannes Heindl, Christine Kiermaier, Anna Obermeier, Florian Rabauer, Markus Stöcker und Stefanie Wischinski in Berlin. Die Reisegruppe machte sich am Montagmorgen auf den Weg und steuerte den ersten Halt Mödlareuth an. Durch das als „Little Berlin“ bekannte Dorf verlief 41 Jahre lang die innerdeutsche Grenze; heute ist die dortige Gedenkstätte ein Ort der Erinnerung an die deutsche Teilung. Die historische Bedeutung wurde den Jugendlichen durch einen Film sowie eine anschließende Führung über das Freigelände, auf dem Teile der Mauer, des Metallgitterzauns sowie der Beobachtungsturm im Original erhalten sind, näher gebracht. Gegen Abend erreichten die Landauer die Bundeshauptstadt und bezogen ihr Quartier in Wedding. Nach dem Abendessen zog es die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte noch ins Zentrum. Mit der U-Bahn ging es zum Brandenburger Tor und zum Reichstagsgebäude, ehe man nach einem abendlichen Spaziergang den Rückweg ins Hotel antrat.

Am nächsten Morgen war die Reisegruppe getrennt unterwegs. Während zwei Klassen ihren Termin im Bundesrat wahrnahmen, steuerten die Klassen 10c und 10d mit ihren Lehrkräften den ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie an und erkundeten mit Audioguides ausgestattet das Mauermuseum. Mit der U-Bahn ging es weiter zum Reichstag, wo die Schülerinnen und Schüler auf der Besuchertribüne des Plenarsaals unter anderem über die Geschichte des Reichstagsgebäudes und die Aufgaben des Bundestags informiert wurden. Im Anschluss blieb noch Zeit, die gläserne Kuppel zu besichtigen, bevor die wiedervereinte Reisegruppe vom Bundestagsabgeordneten Max Straubinger empfangen wurde, der kurzweilig von seiner Arbeit in Berlin berichtete und sämtliche Fragen der Jugendlichen zu seinem politischen Werdegang oder aktuellen Themen beantwortete. Den Abschluss des Tages bildete die Auffahrt auf den Berliner Fernsehturm, bei der die Zehntklässler nach Einbruch der Dunkelheit das Lichtermeer der Hauptstadt genießen konnten.

Der Mittwochmorgen wurde genutzt, um in einem der drei Berliner Stadtteile Mitte, Kreuzberg oder Prenzlauer Berg mithilfe einer App verschiedenste Aufgaben für ein Videoprojekt zu erledigen. Aus den Bildern, Film- und Audiosequenzen wird ein individueller Erinnerungsfilm zur Studienfahrt entstehen. Danach begaben sich die Jugendlichen und ihre Begleitlehrkräfte in den Untergrund der Hauptstadt. Ein Rundgang durch die „Berliner Unterwelten“ veranschaulichte die Spuren des Kalten Krieges und ermöglichte einen Einblick in die Funktionsweise eines Atomschutzbunkers. Der freie Nachmittag bot den Jugendlichen dann die Gelegenheit für einen Einkaufsbummel im oder rund um das Kaufhaus des Westens. Am Abend stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: der Besuch einer Show der Blue Man Group. Die blau maskierten Künstler begeisterten mit einer Mischung Musik, Rhythmen, Comedy sowie visuellen Effekten und sorgten so für Staunen und Lachen.

Ganz andere Gefühle erlebte die Landauer Reisegruppe hingegen am vierten Tag bei der Besichtigung des Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen. Eindrucksvoll und erschütternd berichteten unter anderem Zeitzeugen vom Schicksal der meist zu Unrecht inhaftierten Personen und den Qualen, denen sie ausgesetzt waren. Auf dem Rückweg in Richtung Hotel wurde noch ein Foto-Stopp an der East Side Gallery eingelegt. Abends tanzten die Jugendlichen ausgelassen bis fast Mitternacht in der bekannten und gut besuchten Schülerdisco „Matrix“. Die relativ kurze Nacht sorgte für Ruhe im Bus auf der Heimfahrt am Freitag. Am späten Nachmittag kam die Reisegruppe um viele Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke reicher wieder in der niederbayerischen Heimat an.

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