MINT für Mädchen

Elternabend zur Berufsorientierung an unserer Realschule

Landau. In der Woche nach den Faschingsferien fand an der Viktor-Karell-Realschule ein virtueller Informationsabend zum Thema „Zukunftsfähige Berufe für meine Tochter – Perspektive MINT“ statt. Eingeladen waren die Eltern von Schülerinnen aus den Jahrgangsstufen sieben bis neun, welche teilweise auch von ihren Töchtern „begleitet“ wurden. Die Moderatorin des Abends Dr. Claudia Reiter, Bildungspädagogin aus München, begrüßte außerdem verschiedene Vertreter aus Unternehmen und Behörden sowie Lehrkräfte der Schule.

Zunächst zeigte Claudia Reiter ganz allgemein die Perspektive MINT auf, die von der Chancengleichheit von Männern und Frauen – nicht nur bei der Bezahlung, über neue und veränderte Berufsfelder bis hin zur beruflichen Vielfalt reicht. Danach ging die Referentin auf den Weg der beruflichen Orientierung ein, die in fünf Stufen abläuft. Auf eine Analyse der Stärken und Interessen folgt die Suche nach genauen Informationen, die durch zahlreiche Internetportale erleichtert wird. In der dritten Phase kommt es zu einer Entscheidung, bei deren anschließender Umsetzung den Eltern eine sehr wichtige Bedeutung zukommt. In einem letzten Schritt sollte man sich mit optionalen Möglichkeiten wie etwa einem Überbrückungsjahr oder auch einem Dualen Studium beschäftigen.

Danach wurde das „Aushängeschild“ der Landauer Realschule im Bereich der MINT-Förderung von Schülerinnen vorgestellt: Die „Girls‘Day Akademie“ gibt es im Schuljahr 2024/2025 zum zwölften Mal. Projektinitiatoren und Finanzierer der Girls‘Day Akademie sind die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm. Weitere Förderer sind die Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen und das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Das Projekt richtet sich an Mädchen ab der siebten Jahrgangsstufe und findet zusätzlich zum regulären Unterricht statt. Ziel ist es, Schülerinnen für Technik zu begeistern und ihr Berufswahlspektrum im Hinblick auf naturwissenschaftlich-technische Berufe zu erweitern. 15 Mädchen pro Schule erhalten ein Schuljahr lang einmal pro Woche eine praxisorientierte und vertiefte Berufsorientierung und setzen sich intensiv mit MINT-Ausbildungsberufen und Studiengängen auseinander. Dazu kooperiert die Schule mit M+E Unternehmen, weiterführenden Schulen, Hochschulen, Behörden und weiteren externen Partnern vor Ort. Auf Nachfrage aus dem Publikum verwiesen die betreuenden Lehrkräfte Britta Kühbeck, Lukas Geißler und Karin Dorfner schon einmal darauf, dass die Bewerbung für die GDA des nächsten Schuljahres und die Auswahl der neuen Teilnehmerinnen im Juli läuft.

Als Vertreterin der Technischen Hochschule Deggendorf, als einer der GDA-Kooperationspartner, nahm Tanja Zellner vom MINT-Team am Elternabend teil. Sie berichtete über Wege, wie es nach schulischen und beruflichen Abschlüssen weitergehen kann und stellte die unterschiedlichen technischen Studiengänge vor. Berufsberater Christian Pleschek bot den Teilnehmern des Informationsabends an, mit ihm einen Termin für eine individuelle Berufsberatung zu vereinbaren; er stellte ausdrücklich klar, dass die Eltern bei der Berufswahl die wichtigsten Ratgeber und Unterstützer wären.

Als Überleitung zu Erfahrungsberichten aus der Praxis verschiedener Betriebe erklärte Claudia Reiter den Begriff des „role-models“. Untersuchungen hätten ergeben, dass insbesondere weibliche Vorbilder in MINT-Berufen einen prägenden Einfluss auf die Mädchen haben. Larissa Wimmer, Industriemechanikerin im ersten Lehrjahr beim Landmaschinenhersteller Horsch Leeb, berichtete von ihrem Berufswahlprozess und ihren ersten Praxiserfahrungen. Anschließend erläuterte ihr Ausbildungsleiter Werner Gerl aus Unternehmenssicht die guten Berufschancen von Frauen in MINT-Berufen. Er wies auch darauf hin, dass interessierte Mädchen jederzeit ein Praktikum machen könnten, um sich Einblicke in die Berufswelt zu verschaffen.

Zum Schluss kamen noch zwei Vertreterinnen der Einhell AG zu Wort: Theresa Weber und Jennifer Gran zeigten den anwesenden Eltern die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten in ihrem Unternehmen auf und ermunterten die Schülerinnen dazu, möglichst viele Praktika zu machen, um ihren Traumberuf zu finden. Am Ende des Elternabends, bei dem die Teilnehmer jederzeit Fragen über den Chat stellen durften, gab die Moderatorin noch eine Zusammenstellung nützlicher weiterführender Informationsquellen weiter. Über einen Rückmeldelink bzw. Kontaktdaten konnten Eltern und Schülerinnen eine Verbindung zu den Organisatoren des Abends bzw. den Unternehmensvertretern aufnehmen.

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