Insekten zum Verzehr – ein neuer Trend
Informationsprojekt an der Landauer Realschule zur Zukunft der Welternährung
Landau. Vanillekipferl mit Buffalowurm-Mehl, ein Insektenburger zum Mittagessen oder frittierte Heuschrecken als Snack zwischendurch: Essbare Insekten können den kulinarischen Horizont erweitern. Entomophagie – so nennt man den Verzehr von Insekten – wird vor allem in asiatischen und afrikanischen Ländern praktiziert. Für viele Milliarden Menschen tragen Insekten maßgeblich zur Ernährung bei.
An der Viktor-Karell-Realschule vertieften Schüler und Schülerinnen der neunten Jahrgangsstufe des Zweiges Ernährung und Gesundheit das Thema „Entomophagie“ und trugen auf Plakaten die wesentlichen Gesichtspunkte dieser Form der Nahrungsaufnahme zusammen: Insekten verfügen über einen Proteingehalt von bis zu 77 Prozent und eine für den Menschen günstige Nährstoffzusammensetzung. Einige Wissenschaftler sind sogar der Meinung, dass sich mit dem gezielten Einsatz von Insekten, zum Beispiel Mehlwürmer, Larven oder Maden, gar der Welthunger stillen ließe. In der westlichen Welt steht man dieser Art von Lebensmitteln eher skeptisch gegenüber. Dabei schneiden die Sechsbeiner aus ernährungsphysiologischer Sicht teilweise besser als herkömmliche Nahrungsmittel ab.
Insekten sind aber nicht nur gesund und günstig, sie sind auch nachhaltig, denn sie benötigen zwölfmal weniger Futter als für die Produktion der gleichen Menge Rindfleisch aufgewendet werden muss und stoßen dabei nur einen Bruchteil der von den Rindern erzeugten Menge des Treibhausgases Methan aus. Aber Insekt ist nicht gleich Insekt. Weltweit gibt es circa 1900 essbare Insektenarten. Bevor die Tierchen bei uns im Supermarkt landen, ist eine gesundheitliche Risikobewertung notwendig: Toxikologische und mikrobiologische Risiken werden dabei erforscht und bewertet. Auch das allergene Potential muss geklärt werden. Erst dann dürfen die Insekten in die Verbraucher-Regale gestellt werden.
Im Anschluss an die theoretischen Grundlagen hatten die Jugendlichen der Klasse 9e die Gelegenheit herauszufinden, ob und wie Insekten schmecken. Das Angebot reichte von süß über scharf bis deftig. Und die Schülerinnen und Schüler stellten fest: Insekten schmecken gut! Grillen erinnern an Pinienkerne, Heuschrecken an Geflügel und Mehlwürmer an den Geschmack von Haselnuss.
Bild & Text: Andrea Gallersdörfer