Landau. Passend zum Thema „Klimawandel“ im Geographie-Unterricht bekamen zwei neunte Klassen der Viktor-Karell-Realschule kürzlich Besuch von Josef Hartl. Er war Teil der deutschen Delegation bei der Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheikh, Ägypten, die vom 6. bis zum 18. November 2022 stattgefunden hatte. Im Rahmen eines Planspiels zeigte er den Schülerinnen und Schülern auf, wie eine Klimakonferenz abläuft. Bei der Vorbereitung auf eine Diskussion, die im Vorfeld im Unterricht durchgeführt wurde, übernahmen die Jugendlichen die Rolle von Stadträten der verschiedenen Landauer Stadtteile. Jeder Gemeindebereich musste andere Handlungsstrategien für den Klimaschutz durchsetzen bzw. manches Vorgehen auf keinen Fall mitmachen. Sie sammelten Argumente, um bei der Debatte die anderen Stadträte von ihrer Idee zu überzeugen. Bei der Diskussion selbst, die Josef Hartl leitete, wurde den Neuntklässlern bewusst, wie schwierig es ist, eigene Interessen durchzusetzen. Meistens herrschte Uneinigkeit, oft konnte bei Abstimmungen das eigene Ziel nicht erreicht werden.

Anschließend berichtete der Gast über seine Teilnahme an der Weltklimakonferenz. Als Delegierter der Katholischen Landjugend Deutschland konnte sich der 26-Jährige mit hochrangigen Politikern austauschen. Junge Menschen bekommen auf den Klimakonferenzen zunehmend Gehör. So konnte auch Josef Hartl die Klimaziele der deutschen Delegation anbringen. Besonders wichtig waren ihm die Möglichkeiten, sich mit Klimaaktivisten aus der ganzen Welt zu vernetzen.

In der Geographiestunde wurde der Besuch des jungen Klimaexperten reflektiert. Die Schülerinnen und Schüler waren froh, dass Josef Hartl nicht, wie befürchtet, mit mahnend erhobenem Zeigefinger Verbote aussprach, sondern durch das Planspiel und seine Berichte von der Weltklimakonferenz auf lockere Weise für die Klimakrise sensibilisierte.